Die Zukunft der Intralogistik: Experten sehen schwarz

Dark Warehouse

Es ist nur ein Nebeneffekt, aber wenn man das Lager komplett automatisiert, kann man auf das Licht verzichten und spart Strom. Aktuell gibt es einige Beispiele für das „Dark Warehouse“ – zum Beispiel das Lager des Automobilzulieferers Scherdel in Bor/ Tschechien.

Das Unternehmen mit 6800 Mitarbeitern und weltweit 45 Produktionsstätten ist in 80% aller Pkw und Nutzfahrzeuge vertreten – vor allem mit technischen Federn. In Bor befindet sich ein großer Fertigungsstandort. Wegen eines Großauftrags im Bereich der E-Mobilität musste der Standort und mit ihm auch die Lagerkapazität erweitert werden. Und dieses Lager ist dunkel – den ganzen Tag über. Die Ware wird in einem automatischen Kleinteilelager (AKL) mit 6.000 Stellplätzen bevorratet. Den Transport in der Horizontalen übernehmen sieben automatisierte Transportroboter.

Die Vorteile dieses Automatisierungskonzeptes bestehen u.a. in der Fehlersicherheit, in beschleunigten Ein- und Auslagerprozessen und in verringertem Personalbedarf bei der Produktionsbeschickung.

Die (wenigen) Unternehmen, die diesen Schritt vollzogen haben, sind zufrieden mit dieser Lösung. Natürlich müssen die Voraussetzungen stimmen und es sind Investitionen in die Automatisierung erforderlich. Man kann diesen (großen) Schritt aber vorbereiten, einzelne Aufgabenfelder automatisieren und zu guter Letzt zu einer Gesamtlösung verbinden – auf der physischen Ebene und in der IT-Infrastruktur.

Ideen dazu kann der Anwender auf Fachmessen finden – zum Beispiel auf der LOGISTICS & AUTOMATION in Dortmund und Hamburg.

Natürlich lassen sich die Intralogistik-Prozesse nicht überall vollständig automatisieren. Aber in vielen Fällen ist es möglich; der Fachkräftemangel treibt die Entwicklung voran. Das Abschalten des Lichtes ist dann der letzte symbolische Schritt. So wird das schon in den 1990er Jahren propagierte Projekt der „mannlosen Fabrik“ jetzt Wirklichkeit – rund um die Uhr, in der Intralogistik. Und dieses Projekt hat auch noch einen weiteren Vorteil, der angesichts der Energiepreisentwicklung immer stärkere Wirkung hat: Der Anwender spart auch Heizkosten.

Wie sich das „Dark Warehouse“ in der Logistikwelt durchsetzen kann, wird man sehen. Oder eben nicht – im Lager ist es ja immer dunkel.

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